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Presseinformationen zum Themenkomplex
Finanzen und Investitionen der DeepNature-Finance
Finanzen und Investitionen der DeepNature-Finance
Börse-Express 19.06.2020
Der Geruch von Geld und Cannabis: 6,0% Zinsen
Deep Nature Projekt wendet sich per Anleiheemsission an betuchtere Anleger, und per Crowd-Kampagne an Privatanleger. CEO Stephan Dorfmeister im Interview über den nachlassenden ‘Geruch von Hasch’, den USP/Vorteil der komplett biozertifizierten Wertschöpfungskette und eine gesunde Balance von Fremd- und Eigenkapital.
BÖRSE EXPRESS: Sie wenden sich mit einer auf 5-Millionen Euro angelegten Anleiheemission an den Kapitalmarkt. Geboten werden 6 Prozent Zinsen für fünf Jahre Laufzeit. Wie reagiert der Kapitalmarkt auf das Unternehmensthema Cannabis? Und gleich dazu: Sie wenden sich per Crowd-Investing an Privatanleger und per 100.000-Euro-Nennwert-Anleihe eher an institutionelle Anleger. Gibt es hier Unterschiede im Zugang zu Cannabis – stehen Sie noch ein wenig im Hasch-Eck?
STEPHAN DORFMEISTER: Bis vor zwei
Jahren war es sicher noch so, dass in der öffentlichen
Wahrnehmung nicht zwischen psychoaktiven
Cannabis-Wirkstoffen und anderen Cannabis-Produkten
unterschieden wurde. Vor allem ab 2019 ist in das Thema CBD
aber ein deutlicher Schwung gekommen – und die
Industriehanfbranche wurde immer weniger als Hasch- und
Drogenableger gesehen. Das trifft auf beide
Anlegergruppen zu, etwas mehr vielleicht bei
Institutionellen, die bei der Marktbeobachtung auf
dieses Thema etwa schon in Nordamerika gestoßen sind.
Jedenfalls gilt die Industrie von Unternehmen im
Produkt-Bereich CBD-haltiger Wirkstoffe mittlerweile als
so seriös, dass sich im Vorjahr bei uns ein Family Office
beteiligt hat.
“Deep Nature Projekt ist in einem Markt mit geschätzten Wachstumsraten von 30 bis 50% unterwegs: Cannabis”
BÖRSE EXPRESS: Sie bezeichnen Deep Nature Project als einen der führenden europäischen Hersteller von Bio-Hanf und –Vitalprodukten für Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika, Hanf-Lebensmittel sowie Tierfutterergänzungsmittel. Jetzt erzielten Sie 2019 einen Umsatz von 8,7 Millionen Euro. Wie hoch schätzen Sie Ihren europäischen Marktanteil ein?
STEPHAN DORFMEISTER: Deutschland,
Österreich, Niederlande, Ungarn und
Polen sind aktuell
unsere Kernmärkte – wir haben dort Marktanteile von bis zu
zehn Prozent. Mit oberhalb von fünf Prozent präsentiert man
bei der starken Fragmentierung des Marktes eine Größe. Es
gibt keine dominanten und schon gar keine überregionalen
Marken am Markt. Von den rund 15 Unternehmen, die über die
gesamte Wertschöpfungskette produzieren, hat dann nur noch
ein Drittel unseren Bio- und Nachhaltigkeitsfokus. Unsere
Wertschöpfungskette ist komplett biozertifiziert.
“Das als einer der wenigen Anbieter mit einem Bio- und Nachhaltigkeitsfokus.”
BÖRSE EXPRESS: In solch zersplitterten Märkten wird oft Größe als Vorteil gesehen – wie sehen Sie das und was heißt das für die Unternehmensstrategie? Oder ist der Markt an sich ein Regionaler?
STEPHAN DORFMEISTER: Ich bin der festen Überzeugung, dass in drei bis fünf Jahren eine größere Konsolidierungswelle einsetzen wird – derzeit ist die gesamte Branche damit beschäftigt, das Wachstum an sich zu stemmen. Und ja, es wird auch regionale Marken geben, das ist wie im Lebensmittelbereich.
BÖRSE EXPRESS: Wie erfolgt die
Distribution und wo konkret finde ich eines Ihrer
Produkte?
STEPHAN DORFMEISTER: Der Online-Direktvertrieb an den Endkonsumenten erzielt etwa zehn Prozent des Umsatzes, dazu wird über Bio, Drogerie- und ähnliche Fachgeschäfte verkauft, aber auch in Hanfshops.
BÖRSE EXPRESS: Ist unter diesen Distributoren auch eine eher allgemein bekannte Marke dabei?
STEPHAN DORFMEISTER: Unter anderem
Denns Bio-Supermärkte in Deutschland
haben uns gelistet.
BÖRSE EXPRESS: Gibt es so etwas wie Konsumentenzahlen auf europäischer Ebene?
STEPHAN DORFMEISTER: 15 Prozent der Europäer hatten 2019 mit CBD-Produkten zu tun gehabt – für die Hälfte war es das erste Mal.
“15% der Europäer hatten 2019 mit CBD-Produkten zu tun gehabt – für die Hälfte war es das erste Mal.”
BÖRSE EXPRESS: Sie sagten zuvor, dass
nur ein geringer Teil der Anbieter einen
Bio- und
Nachhaltigkeitsfokus hat – welchen Stellenwert hat das Thema
beim Kunden?
STEPHAN DORFMEISTER: Es gibt nur ein
Handvoll Anbieter in Europa, die eine
voll zertifizierte
Produktionskette darlegen können. Wir hätten uns jedenfalls
in
den Niederlande diesen Marktanteil nicht erarbeiten
können, wenn wir diesen Alleinstellungsmerkmal nicht gehabt
hätten. Dort hat keiner auf uns gewartet.
BÖRSE EXPRESS: Es ging zwar damals
nicht um Ihr Unternehmen, aber ich kann
mich an eine
Folge Bürgeranwalt mit Peter Resetarits erinnern, wo
umliegende Anrainer einer Hanf-Plantage über die
Geruchsbelästigung klagten. Auf welche Probleme stoßen Sie
in der Praxis und erfolgt Ihr Anbau im Freien oder
Hallen? Und: Sie haben derzeit 700 Hektar unter Eigenregie
und mit 1000 Hektar Abnahmeverträge abgeschlossen. 2019
wurde ein Umsatz von 8,6 Millionen Euro erzielt. Waren da
diese in Summe 1700
Hektar voll produzierend?
STEPHAN DORFMEISTER: Unser Fokus ist
der Bio-Feldanbau, dabei hat man die
wenigsten
juristischen Probleme. 1700 Hektor sind die Maximalmenge,
die wir abrufen können – was noch nicht so ist. Unsere
Strategie ist es, von Jahr zu Jahr effizienter zu werden.
Das heißt die Verarbeitungsprozesse von der Ernte bis zur
Auslieferung optimierter und damit im Mengenbedarf auch im
Rahmen des Wachstums effizienter zu gestalten. Aus heutiger
Sicht würde ich keine Erweiterungsstrategie der Anbaufläche
kurz- und mittelfristig sehen. Ein wichtiger Kostenfaktor
ist die Menge des eingesetzten Rohmaterials im Verhältnis zu
den am Markt letztlich vertriebenen Produktmengen. Der
wichtigste Einflussparameter ist hier der Anteil an
Cannabinoid Wirkstoffen in der Pflanze im Verhältnis zur
geernteten Menge. Somit liegt hier auch ein
Optimierungs-Fokus in der Anbautechnik. Das ist eine andere
Strategie, als man sie normalerweise im Feldanbau hat. Dort
geht es um im Regelfall um Mengensteigerung pro Hektar – uns
geht es um die Qualitäts- und Mengensteigerung der
Inhaltsstoffe bei gleichzeitiger Reduktion der Menge des
Inputmaterials für die Folgeveredelungsprozesse.
BÖRSE EXPRESS: Wird eigentlich das
Blattmaterial als Ganzes verarbeitet, oder
wird noch
kostenintensiv aufgespalten?
STEPHAN DORFMEISTER: Es ist belegt, dass die unveränderte Kombination der Inhaltsstoffe für die besten Ergebnisse sorgt. Wir setzen daher in der Folgeveredelung des Rohmaterials auf Extraktion der Pflanzenwirkstoffe als Ganzes unter Berücksichtigung von Jahrgang, Genetik und Herkunft.
„Man darf nicht in die Situation kommen, dass man Fremdfinanzierung mit einer Fremdfinanzierung bedienen muss.”
BÖRSE EXPRESS: Da bietet sich dann künftig so etwas wie ein Jahrgangswein an…
STEPHAN DORFMEISTER: In Wahrheit ist es sehr ähnlich.
BÖRSE EXPRESS: Stichwort
Nachhaltigkeit: Sie verwenden die Blätter und sicher
auch
die Samen – was passiert mit den Fasern des Stammes?
STEPHAN DORFMEISTER: Die verkaufen wir
unter anderem an einen Hersteller
von Dämm-Materialen –
einige BMW-Besitzer sind mit unseren Hanf-Fasern unterwegs.
BÖRSE EXPRESS: Rübenbauern fürchten den Rüsselkäfer, der Kartoffelkäfer ist’s am Kartoffelfeld. Was fürchtet ein Cannabisbauer?
STEPHAN DORFMEISTER: Hanf ist
glücklicherweise eine alte Kulturpflanze, die in
den
vergangenen Jahrzehnten ‚gebannt‘ war. Es gab daher keine
wesentlichen Neuzüchtungen speziell im
Industriehanf-Bereich. Die Pflanzen sind daher extrem
resistent und bedürfen keiner wirklichen Pflege – und DEN
Schädling gibt es auch nicht.
„Ich bin ein konservativer Kaufmann.
Wenn man sich in
einem Wachstumsmarkt mit hoher
Vorfinanzierungstruktur befindet, braucht man eine
Eigenkapital-Quote von deutlich über 30 Prozent.”
BÖRSE EXPRESS: In Ihrer
Unternehmensplanung erreichen Sie heuer 13 Millionen
Umsatz und 20 Millionen in 2021. Wenn diese Zahlen so
eintreten, ist die Rückzahlung der Anleihe wohl kein
Problem. Aber da allein die Zinszahlung der Anleihe rund 40
Prozent des 2019er Gewinns vor Steuern entspricht: plus 50
Prozent und wieder rund plus 50 Prozent beim Umsatz – woher
soll dieses Umsatzwachstum kommen und welche Rolle spielt
die Anleihe dabei?
STEPHAN DORFMEISTER: Die erwartete
Umsatzentwicklung entspricht dem
oberen Ende der
Marktprognosen. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass
wir uns in der klassischen ScalePhase befinden: der
Markt bereitet sich gerade auf … und wir stecken dafür
überdurchschnittlich viel Geld in Marketing- und
Vertriebsmaßnahmen. Weiters müssen wir den gesamten
Feldanbau bis zu 18 Monate vorfinanzieren, ehe erste
Produktverkäufe möglich sind: die Anleihe ist quasi Working
Capital.
BÖRSE EXPRESS: Ich finde bei Ihnen folgenden Satz: Wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie ist, die Balance zwischen Eigen- und Fremdkapital langfristig zu erhalten. Jetzt sinkt mit der Anleiheemission Ihre Eigenkapitalquote auf knapp unter 20 Prozent. Wo sehen Sie die Balance und heißt das gleichzeitig, dass Sie sich als Kandidat für den Wiener direct market sehen?
STEPHAN DORFMEISTER: Zur Balance: Daher
hatten wir im Vorjahr auch eine Eigenkapitalmaßnahme über 4
Millionen Euro, der heuer noch eine mit 5 Millionen durch
Wandlung von Fremd- in Eigenkapital und weiterer
Eigenkapitaltranche folgt.
Ich bin ein konservativer
Kaufmann. Wenn man sich in einem Wachstumsmarkt mit hoher
Vorfinanzierungstruktur befindet, braucht man eine
Eigenkapital-Quote von deutlich über 30 Prozent. Man darf
nicht in die Situation kommen, dass man
Fremdfinanzierung mit einer Fremdfinanzierung bedienen
muss. Zu einem möglichen Börsengang: da sind noch
einige Hausaufgaben zu machen und sicher nicht 2020 oder
2021 – Überlegungen in diese Richtung gibt es aber.
BÖRSE EXPRESS: Mehr als ein Drittel des 2019 erzielten Umsatzes – konkret 3,8 Millionen Euro – liegen bei Ihnen im Lager. Liegt das am Geschäft – Trocknung der Blätter etc. – oder gab es zuletzt Absatzprobleme?
STEPHAN DORFMEISTER: Unsere Vorräte
sind zu 80 Prozent Rohmaterial. Und da
wir mit einem
Blick nach vorne für ein, zwei Jahren produzieren müssen,
möchten wir nicht in die Verlegenheit kommen, Nachfrage
nicht bedienen zu können – so ein Problem hatten wir in der
Anfangszeit und damit einiges an Geld liegen gelassen. Das
wird uns nicht wieder passieren.
BÖRSE EXPRESS: Ich komme wieder zum
Beginn zurück: Wenn ich Ihr Crowd- mit
dem
institutionellen Angebot vergleiche, würde ich beim
ersten Blick eher zum Crowd-Angebot greifen: halbjährliche
Zinszahlung, sogar mögliche Bonus-Zinszahlungen,
Einkaufsrabatt … was übersehe ich in der institutionellen
Tranche? Oder ist es der Rang der Verbindlichkeiten?
STEPHAN DORFMEISTER: Es ist die Nachrangigkeit. Und bei Crowd war unser Ziel auch, bei einer breiteren Öffentlichkeit mit Kapitalmarktaffinität eine gewisse zusätzliche Bekanntheit zu schaffen – Crowd hat für uns somit auch einen starken Marktpositionierungscharakter.
Mehr zu 6,00% Medihemp Anleihe 2020-2025 gibt’s hier.
Das Crowd Angebot (auf CONDA) hier.
Erschienen im
Börse Express am
19.06.2020.
hier
zum Original
(in deutscher Sprache)
Ansprechpartner Investor Relations
Stephan
Dorfmeister
+43 2173 29440 107
invest@deep-nature.at
Ansprechpartner Medien
Martina Friedl
+43 2173 29440
350
presse@deep-nature.at
Torsten Biallas
+49
172 422 96 05
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